Die Kirche zu Zeigerheim ist ihrer Anlage nach eines der ältesten Gotteshäuser in der Oberherrschaft des einstigen Fürstentums Schwarzburg – Rudolstadt. Immerhin lautet die älteste Nachricht in den Kirchenbüchern, dass die Kirche im Jahre 1396 „fertig gebaut und die früheren Teile vollends wieder hergestellt worden seien“.
Am Baukörper lassen sich aber auch spätere rege Bautätigkeiten erkennen, die der alten Regel „Die Liturgie ist die Bauherrin der Kirche“ folgten. So findet der Besucher heute eine über die Jahrhunderte gewachsene Kirche vor, die vom lebendigen Glauben früherer Generationen der kleinen durch den Weinbau geprägten Gemeinde Zeigerheim zeugt. Ihre reiche und gut erhaltene Ausstattung macht sie zu einem wahren Kleinod und lohnenswerten Ziel eines Besuches in Zeigerheim hoch oben über dem Saalebogen.
Der spätgotische Schnitzaltar vom Ende des 15. Jahrhundert ist ein hervorragendes, weit über die Grenzen Thüringen hinaus bekanntes Werk der „Saalfelder Schule“. Eine für evangelische Kirchen Besonderheit ist, dass das Tabernakel (Sakramentshäuschen von 1428) erhalten geblieben ist. Ebenso verhält es sich mit einem Piscinium und einer alten Reliefplatte. Im 16. Jahrhundert wurden sowohl die Holztonnendecke als auch die Emporen reich mit biblischen Motiven bemalt. Vervollständigt wird die Ausstattung durch den alten Taufstein, die Kanzel (17.Jhrh.) und die Orgel aus dem 19. Jhrh, gebaut von der ersten „Orgelfabrik“ Eifert in Stadtilm.
Von der Bedeutung ihrer Kirche für die Gemeinde Zeigerheim zeugt auch die Turmuhr aus dem Jahre 1797 und die Kunde, dass sie schon recht früh ein „Dreiergeläut“ besaß. Leider wurden der Gemeinde 1917 zwei ihrer Glocken für Kriegszwecke genommen. In der Folgezeit war die Gemeinde, den Zeitwirren und großen Belastungen geschuldet, nicht mehr in der Lage, diesen Schaden zu heilen.